Ich stehe am Strand und blicke auf das Meer. Die Sonne scheint warm vom strahlend blauen Himmel auf mich herab. Ein leichter Wind legt sich wie ein kühlender Schleier um meinen Körper. Ich höre Möwen, die sich kreischend um einen Fisch streiten. Ich blicke mich um und sehe niemanden. Es scheint so, als ob ich den ganzen Strand für mich allein habe. Ich mache ein paar Schritte Richtung Meer, sodass ich nun mit den Füßen im Wasser stehe. Ich verharre in der Bewegung und schaue nach unten. Ich sehe kleine braun-graue Strandgrundeln, die sich um meine Füße herum auf die Suche nach Mückenlarven und Milben machen. Plötzlich bemerke ich eine kleine Strandkrabbe. Sie ist auf der Oberseite grünlich gefärbt, wobei die Unterseite eher gelblich schimmert. Die Krabbe bleibt kurz stehen und richtet ihre beiden Scheren auf. Ich bemerke, dass die rechte Schere kräftiger ausgebaut ist als die linke. Ich frage mich, ob das wohl immer so ist? Es hat den Anschein, als ob die Krabbe mir etwas zeigen möchte.
Der Tauchgang beginnt
Kurzum setze ich meinen Weg fort und begebe mich weiter hinein ins Meer. Ich kann gerade noch stehen und beobachte direkt vor mir einen Schwarm Ohrenquallen. Ihre tellerförmigen Körper schimmern gelblich-weiß, wobei sich ihre Organe bräunlich-rot absetzen. Ich beginne nun zu schwimmen und halte meinen Kopf unter Wasser. Direkt unter mir sehe ich einen etwa einen Meter großen Kabeljau. Mir fällt auf, dass er drei Rückenflossen sowie zwei Afterflossen besitzt. Sein annähernd runder Körper schlängelt sich an mir vorbei und ich beginne zu tauchen. Um mich herum wird es ganz still. Ich blicke mich um, als plötzlich ein gutes Dutzend Pinguine um mich herum kreist. Durch ihre stromlinienförmigen Körper sind sie pfeilschnell im Wasser und ändern blitzartig ihre Richtung. Ich schaffe es kaum ihnen mit meinem Blick zu folgen. So plötzlich wie sie erschienen sind, sind sie auch wieder weg.
Es geht tiefer
Ich tauche tiefer und bemerke, dass es dunkler um mich herum wird. Ich spüre einen leichten Stupser an meiner Seite und drehe mich um. Ein Delfin blickt mich an. Er ist an der Oberseite braun und an der Unterseite weiß gefärbt. Ich fasse ihn an und bin erstaunt wie weich sich seine Haut anfühlt. Er stupst mich ein weiteres Mal an und taucht ab. Ganz so, als ob ich ihm folgen solle. Ich tauche also tiefer. Die Sonne dringt kaum noch hinunter und es wird immer dunkler. Außerdem merke ich, dass es auch kälter wird.
Immer tiefer
Ich tauche tiefer und durchquere einen riesigen Schwarm Meeresschildkröten, die sich wohl auf der langen Reise in Richtung ihres Geburtsstrandes befinden, um dort ihre Eier abzulegen. Ich streife eine Schildkröte mit meinem Arm und spüre ihren harten Panzer. Ich tauche noch tiefer. Die Sonne und die damit verbundene Helligkeit ist endgültig verschwunden. Um mich herum herrscht Dunkelheit und absolute Stille. Ein weißer Hai kreuzt meinen Weg. Er ist ungefähr fünf Meter lang und hellgrau gefärbt. Der Rumpf bewegt sich praktisch gar nicht. Lediglich seine Schwanzflosse dient als Antrieb. Der Hai scheint mich überhaupt nicht zu beachten, schwimmt langsam an mir vorbei und verschwindet in der Dunkelheit.
Noch tiefer
Ich tauche noch tiefer, als direkt unter mir ein Riesenmanta auftaucht. Seine Spannweite beträgt sicherlich sieben Meter und es sieht so aus, als ob sich ein großer Teppich unter mir ausbreitet. Ich nutze diese Fläche, lege mich ab und ruhe mich aus. Nach einer guten Weile richte ich mich wieder auf und sehe wie ein Schwertwal auf mich zukommt. Als er mich erreicht, hält er inne und schaut mich mit seinem schwarz weiß gefärbten Gesicht an. Ganz so als würde er mir etwas sagen wollen. Er macht eine Bewegung zur Seite und präsentiert mir seine große dreieckige Rückenflosse. Ich halte mich an ihr fest und schon beginnt der Wal mit mir weiter Richtung Meeresgrund abzutauchen. Rasend schnell bewegen wir uns fort und nach einiger Zeit erscheinen neben uns Rauchwolken von hellen und dunklen Rauchern. Ganz vorsichtig setzt mich der Schwertwal ab, schaut mich erneut an und verschwindet in der Dunkelheit.
Am Meeresgrund
Ich bin am Meeresgrund angekommen. Ich schaue mich um und sehe verschiedene Tiefseefische, die auf mich wie Kreaturen aus einem Science Fiction Film wirken. Einige haben eine Art Angel mit einer eingebauten Leuchte. Andere Fische sind eher länglich geformt und leuchten am ganzen Körper. Und wieder andere Tiere haben einen gallertartigen Körper und sind kaum noch als Fische erkennbar. Ich schließe die Augen und genieße die vollkommene Stille um mich herum.
Dann wache ich auf.